"Männer Erfindet. Euch. Neu."

Björn Süfke ist langjähriger, selbstständiger Männerberater bei Bielefeld. Das Buch ist leicht lesbar und verständlich, kommt aus der Praxis und vermittelt Interessierten grundsätzliches Wissen. Seine Grenzen hat es, wenn es um die Frage geht, wie Traditionelle Männlichkeit einzuordnen ist. Im Buch wird sie gut beschrieben. Doch man hat den Eindruck, dass dies alles "Böse" ist. Verhaltensmuster, die traditionell Männern zugeschrieben werden, erleben aber im Moment durch den Rußland-Ukraine Krieg eine Renaissance. Und doch: Sein Buch - vor dem Krieg geschrieben - gerade jetzt gelesen lässt ahnen, was an psychischen und physischen Schäden in Menschen momentan entstehen, weil bestimmte Verhaltensweisen als legitim im Krieg gelten. Als ehemaliger Wehrpflichtiger würde ich jedem Soldaten aber auch allen Maskulinisten Süfkes Buch empfehlen, um keiner einseitigen Männlichkeit zu verfallen und Kriterien zur Selbststeuerung zu bekommen. Immernoch sehr empfehlenswert!

(Landesmännerpfarrer Joachim Schilling und ehemaliger Friedensbeauftragter der ELKW)

Großvater sein

Das Bild auf dem Buchdeckel (das bekanntlicherweise der Verlag unter Marketingesichtspunten aussucht, und nicht der Autor) verspricht, sich einer lebendigen Sache an zu nehme: Großvatersein mit viel Spaß und Freude zwischen den Generationen.

Männlich glauben

In seinem ca. 170 Seiten starken Taschenbuch versucht Manfred Gerlach, evang. Theologe und Geistlicher Leiter der Ev. Bildungsstätte Kloster Germerode in Kurhessen-Waldeck, sich der männlichen Spiritualität zu nähern. Dies ist ein schwieriges Unterfangen, weil sie nicht eindeutig, und für jeden Mann gleich ist und gleich gelebt wird. Er versucht an den Begriffen: Männliche Körperlichkeit, Lebensübergänge bewältigen, sich einer Aufgabe stellen, Kraft, Macht und Ohnmacht, Christus erkennen, geistliches Mentoring etc. die Herausforderung, einen eigenen spirituellen Weg zu finden, dar zu stellen und bietet dazu vielseitige Hilfestellung an. Mehrer konkrete Meditaionsübungen für zu Hause befinden sich ebenfalls in dem Buch. Er kreist immer um die Frage, wie Männer heute ihren geistlichen Weg finden und gehen können, dass Religion auch heute noch wichtige Lebenskräfte in sich birgt und was es konkret heißt, geistlich-spirituell zu leben, ohne dass Manfred Gerlach einer übertriebenen Religiösität das Wort redet. Das Buch ist im Kreuz Verlag 2014 erschienen, liest sich leicht und ist wirklich praktisch, inspirierend angelegt. Ein Muss für Männer, die eigene Glaubensfragen/-zweifel haben.
Stephan Burghardt

Väter der Bibel

Uwe Birnstein, geb. 1962 und Evangelischer Theologe, in Berlin lebend, versucht in diesem ca. 180 Seiten starken Buch 20 Männer bzw. Väter der Bibel für unsere Zeit zu durchleuchten. Adam, Noah, Abraham, Isaak, Jakob, Josef, Juda und Lot, Jeftah, Saul, David, Salomon, Tobias, Hiob, Hosea, Zacharias, Josef von Nazareth, Zebedäus, Jairus, Herodes und den Vater des sog. verlorenen Sohnes. Manche kennt man, manche nicht. Bei manchen wird vor allem die Vaterseite herausgestellt und interpretiert, bei manchen ihre Männerseite, da von Ihnen nicht viel über ihr Vatersein bekannt ist. Dies ist bei allen Gestalten etwas die Schwierigekeit, weil die biblischen Texte selber nicht die Wichtigkeit dieser biblischen Männer auf ihre Vaterrolle legen wie wir heute.
Von da her ist manches theologisch-philosophische Deutung, die Uwe Birnstein an einzelne Bibeltexte anlegt, aus seiner heutigen Sicht. Dies hat aber den Vorteil, dass seine Aussagen und Schlüsse zeitgemäß, gut lesbar und nachvollziehbar sind, weniger theologisch als mehr vaterseins-tauglich. Manchmal fällt einem beim Lesen die eigene Erziehungsarbeit ein, manchmal die eigene Kindheit und der eigene Vater. Mann selber kann sich dem anschließen und es zu seiner Sicht der Dinge machen, oder verwerfen. Das Buch ist im Herder Verlag 2013 erschienen und ist - nicht nur für VäterMänner - lesenswert.
Stephan Burghardt

Das entehrte Geschlecht

Ralf Bönt, von Beruf eigentlich Physiker, jetzt Vater und Schriftsteller, formuliert und beantwortet klar, provokativ und differenziert Fragen, die Männer im Blick auf ihre Rolle in einer fortschreitenden feminisierenden Gesellschaft stellen (sollten). Er analysiert das heute im öffentlichen Diskurs vorherrschende Männerbild und fordert einen neuen Umgang der Männer - mit sich selber - und im Miteinander von Männern und Frauen in der Zukunft. Eine ausführlichere Buchbesprechung finden Sie hier. Stephan Burghardt

Väter Los

Matthias Stiehler, Dr. psych. geb. 1961, Mitherausgeber des "Ersten Deutschen Männergesindheitsberichts und Autor von " Der Männerversteher" beschreibt in seinem neuen Buch, dass nicht die Väter in unserer Gesellschaft fehlen, sondern die Väterlichkeit als spezifische Eigenschaft des Vaterseins. Hier dazu die Rezension von Markus Herb, ehemaliger Landesmännerpfarrer.